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Wertschätzung für das, was man hat: Die wichtigste Lehre des Lockdowns

Unlängst war es mal wieder so weit. Eine meiner Hoffnungen wurde zerstört – wieder einmal. Unser Osterurlaub, auf den wir uns seit August letzten Jahres gefreut hatten, wurde abgesagt. Ich hätte heulen können. Vorfreude weg, Erholung weg, alles futsch. Was tun? Es bleibt die Wertschätzung all der Dinge, die man auch im Lockdown besitzt. Und vielleicht ist das doch viel mehr, als man denkt.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist dies der dritte Urlaub, der mir und meiner Familie abgesagt wurde. Immer wieder hatten wir die Hoffnung, dass unser Buchung 4/6/8 Wochen im Voraus tatsächlich Realität werden könnte. Wer nicht bucht – der nicht gewinnt, so dachten wir und wählten Reiseziele aus, die auch während Corona erreichbar schienen. Die Vorfreude auf eine Auszeit als Familie trug mich immer wieder durch dunkle Wochen, in denen es sonst kaum freudige Perspektiven gab.

All die verpassten Möglichkeiten

Nun hat es also auch unseren Osterurlaub in Tirol erwischt. Das ist insofern besonders bitter, als dass die Oma der Kinder uns endlich einmal in den Schnee begleiten wollte. Nun ist auch ihre Vorfreude dahin und es bleibt lediglich die Ernüchterung in den eigenen vier Wänden. Die verpassten Chancen während der Pandemie wären sicherlich einen weiteren, sehr, sehr langen Blogpost wert. Und ich bin mir sicher, dass jeder von euch seine eigene Geschichte dazu beisteuern könnte.

Um das klarzustellen: Es gibt viele Erlebnisse und Schicksale in der Corona Pandemie, die weitaus schlimmer sind als verpasste Urlaube. Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Doch immer wieder in die enttäuschten Gesichter der Kinder zu gucken, die eigene Erholung erneut aufzuschieben und schließlich auch die Oma traurig zu sehen tut auch weh. Nichts davon ist meine Schuld. Dennoch fühle ich mich immer wieder dafür verantwortlich. Muss auffangen in Situationen, in denen ich eigentlich selber Trost benötige.

Nach all den Enttäuschungen stellt sich für mich die Frage, wie ich am besten damit umgehen kann. Mein erster Impuls: Wut und Trauer. Es ist einfach ärgerlich, wenn nichts klappt und jedwede Vorfreude mit einer einfachen Email ausgelöscht wird. Es macht mich traurig, meinen Kindern immer wieder schlechte Nachrichten überbringen zu müssen. Dazu kommt das Gefühl der Hilflosigkeit in der aktuellen Situation und die Perspektivlosigkeit. Wann wird es besser, was kann ich meinen Kindern guten Gewissens versprechen. Ich weiß es nicht, niemand weiß es momentan.

Die innere Haltung

Wir müssen mit der aktuellen Situation so leben, wie sie nun einmal ist. Damit wir gut durch diese Zeit kommen ist es in unserem eigenen Interesse, eine gesunde Geisteshaltung zu entwickeln. Machen wir uns die Dinge bewusst, die wir haben. Entwickeln wir eine Wertschätzung für all das, was uns durch diese Zeit trägt. Jeder von uns hat doch noch so vieles, wofür er dankbar sein kann. Ich habe für mich mal ein kleines Brainstorming durchgeführt und bin spontan auf diese Punkte gestoßen:

An erster Stelle bin ich dankbar für meine Gesundheit, die in dieser Zeit gar nicht genug Wertschätzung erfahren kann. Viel zu oft nehmen wir sonst einen gesunden Körper als Selbstverständlichkeit hin. Durch den Lockdown begegne ich meinem Körper mit mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung, als er sonst von mir erfährt. Ich muss gesund bleiben, um für meine Familie da sein zu können. Was für ein Segen, dass ich die letzten Monate gänzlich frei von Krankheiten war.

Neben meiner Gesundheit (und natürlich der Gesundheit meiner Lieben) liegt mir persönlich das Wohl meiner Kinder ganz besonders am Herzen. Nichts trifft mich mehr, als wenn sie traurig sind oder ich ihnen Aktivitäten verbieten muss, auf die sie sich gefreut haben. Doch auch hier lohnt sich ein Blick auf die Haben-Seite, anstatt auf die Soll-Seite. Meine Kinder sind trotz allem glücklich, ihnen fehlt es in unserer Großfamilie augenscheinlich an nichts. Sie lachen und leben in ihrer kleinen Kinderwelt glücklich in den Tag hinein. Dafür bin ich aus tiefer Seele dankbar und es erleichtert mich sehr. Wenn es meinen Kindern gut geht, dann geht es auch mir gut.

Wertschätzung auch für die kleinen Dinge

Wertschätzung empfinde ich auch für viele andere Dinge, die meinen Alltag definieren. Ich liebe meine Arbeit und bin dankbar, dass ich mich täglich durch sie ausdrücken darf. Ich bin nicht alleine, denn meine Freundinnen sind im Geiste immer an meiner Seite – und manchmal auch bei einem Spaziergang. Ich darf in einem Wohnumfeld leben, in dem ich mich wirklich wohl fühle. Die Sonne scheint nun immer mehr durch die Wolken und lässt das Leben im Frühling neu erwachen.

All das, und so viele andere Umstände in meinem Leben, verdienen meine Wertschätzung. Sie mögen klein sein oder auch groß, kostbar ist jede für sich. Wenn ich meine innere Einstellung ausrichte auf all das, was ich habe, dann habe ich viel gewonnen. Es ist meine Entscheidung, mich auf das Gute zu konzentrieren und nicht auf den Mangel. Ja, den gibt es. Und er nimmt mir momentan Erlebnisse weg, auf die ich nur äußerst ungern verzichte. Aber ich lasse nicht zu, dass mich die Enttäuschung darüber dauerhaft dominiert.

Dankbarkeit und Wertschätzung kann man lernen. Man kann sie mit jedem Atemzug mehr verinnerlichen, bis sie zur inneren Überzeugung und Geisteshaltung werden. Nicht aus Verzweiflung und Naivität. Sondern aus Freude am Leben, das trotz der Pandemie täglich wunderbare Dinge für uns bereithält.

Dir fällt es momentan besonders schwer, die positiven Dinge im Alltag zu sehen? Dann schau dich doch gleich mal bei meinem Mama Coaching um. Ganz individuell kann ich dich dort beraten und wieder eine ausgewogene Work-Family Balance gemeinsam mit dir herstellen. Das Erstgespräch ist kostenlos und völlig unverbindlich, also schau doch gleich mal hier vorbei!

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