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Tipps zur Schulwahl: So findest du die richtige Schule für dein Kind

Im Februar habe ich mit der dpa Journalistin Evelyn Steinbach ein ausführliches Interview geführt. Es ging um die richtige Schulwahl für das eigene Kind - vor allem im Bezug auf die Einschulung in der Grundschule. Der daraus entstandene Artikel mit hilfreichen Tipps wurde nun in mehreren Online Magazinen veröffentlicht. Hier könnt ihr einen Auszug daraus lesen:


Nicht jede Familie hat mehrere Grundschulen vor der Haustür. In der Stadt ist das Angebot an Schulformen meist größer als auf dem Land. Doch auch wer sich nur zwischen zwei Schulen entscheiden muss, sollte dies gewissenhaft tun. Hat das Kind besondere Fähigkeiten oder Unterstützungsbedarf, gilt es abzuwägen, welches Konzept besser passt. Folgende Kriterien können bei der Wahl der Schule helfen:


1. Entfernung - näher ist häufig von Vorteil


Je größer die Familie, desto mehr muss die Schule in die täglichen Abläufe passen. Die Lage ist daher ein wichtiger Aspekt. «Je weiter die Schule entfernt ist, desto häufiger müssen die Eltern ihre Kinder zu Freunden fahren, die ebenfalls woanders wohnen», sagt Eltern-Coach Viola Herrmann aus Berlin. Sie selbst ist Mutter von vier Kindern.

Begleitet man Sechs- und Siebenjährige anfangs noch bis zum Schultor, ist dies später nicht mehr nötig. Wenn Kinder die Schule zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können, helfe man ihnen, in den kommenden Schuljahren ihre Selbstständigkeit auszubauen, so Herrmann.


2. Freunde - es geht auch ohne bekannte Gesichter


Als zweiten Aspekt nennen Eltern häufig die Freunde. «Kinder bekommen schon im Kindergarten mit, welche Schulen es gibt und wer wohin geht», sagt Viola Herrmann.

Der Schulpsychologe Uwe Sonneborn befürwortet, dass Kindergartenfreunde auf eine Schule gehen. So sei das Kind nicht allein. «Zum alleinigen Maßstab sollte dies aber nicht gemacht werden», sagt er.

Wie es ohne beste Freundin oder besten Freund klappt, hat Viola Herrmann beobachtet. «Kinder brauchen in der ersten Klasse oft nur zehn Minuten auf dem Pausenhof, bis sie neue Freunde finden», erzählt sie. Die Sorge, dass Kinder dort ganz einsam sind, bestätige sich häufig nicht.


3. Pädagogisches Konzept - wie wird das Kind gefördert?


Die Dortmunder Grundschulleiterin Christiane Mika empfiehlt, sich vorab mit den pädagogischen Konzepten der Schulen zu beschäftigen. In diesen sollte zum Ausdruck kommen, ob «vom Kind aus gedacht» wird: Gibt es offene Lernkonzepte? Wie erreicht jedes Kind Lernerfolge? Und wie werden Leistungen wertgeschätzt und zurückgemeldet?

Das sind Fragen, auf die Eltern Antworten erhalten sollten. Handicaps wie Lernschwierigkeiten oder ein auffälliges Sozialverhalten sollten vorher mit der Schule besprochen werden. «Im Gespräch erkennt man in der Regel, wie die Schule damit umgeht», so Psychologe Sonneborn.


4. Schulform - gute Schule ist überall möglich


«Einen grundsätzlichen Qualitätsunterschied gibt es zwischen staatlichen und privaten Schulen nicht», stellt Andrea Preußker von der Robert Bosch Stiftung fest. Ihr Gremium zeichnet jedes Jahr gute Schulen mit dem Deutschen Schulpreis aus. Bewertet werden Unterricht und Leistung sowie auch das Schulklima und der Umgang mit Vielfalt.

Wer sich in einer Privatschule dennoch besser aufgehoben fühlt, sollte prüfen, was sie verspricht. In der Regel sind es Dinge, die die Qualität des Unterrichts anheben: mehr Personal, bessere Technik und Ausstattung. «Verlassen kann man sich darauf aber nicht», sagt Eltern-Coach Viola Herrmann aus eigener Erfahrung.

Eine Modellschule kann zum Kind passen, wenn man seine Talente und Vorlieben stärker unterstützen will. «Eine Waldorfschule kommt den musischen, kreativen und spielerischen Elementen der Kinder entgegen», sagt Uwe Sonneborn. Allerdings seien spätere Ausbildungs- und Studiensysteme nicht für Waldorfschüler angelegt. «Das erfordert dann eine hohe Anpassungsleistung», so der Psychologe.

Auch ein Unterricht ohne Notengebung, wie ihn Waldorf- und Montessorischulen anbieten, kann förderlich sein. Aber: «Manche Kinder brauchen den Druck der Noten», sagt Viola Herrmann. «Sie finden es toll, gefordert zu werden und sich vergleichen zu können - wieder andere Kinder leiden darunter.»


5. Betreuung - in den ersten Klassen besonders wichtig


Eltern sollten auch wissen, wer die Kinder beim Übergang in die Grundschule betreut. «Sozialpädagogische Fachkräfte sind unbedingt notwendig», sagt Schulleiterin Christiane Mika. Sie unterstützen Kinder in ihrem neuen schulischen Alltag.

«Wovon sich Eltern aber verabschieden müssen, ist die enge Betreuung mit wenigen Kindern pro Fachkraft wie im Kindergarten», sagt Viola Herrmann. Das löse sich in der ersten Klasse sofort auf, sodass Kinder selbstständiger werden müssen.

Zu den Betreuungsfragen gehört auch, ob... Direkt hier weiterlesen!

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