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Einschulung vs. 2. Klasse: Wie ein Jahr Schule Kinder verändert

Aktualisiert: 1. Nov. 2022


Vor einem Jahr wurden meine Zwillinge eingeschult. 12 Monate, in denen sie als Schulanfänger eine neue Welt kennen gelernt haben, Tränen geflossen sind und viel gelernt wurde. Nun stehen sie als künftige Zweitklässler auf der Bühne, um bei der Einschulung die neuen Schüler zu begrüßen. Ich sehe zu und staune, denn dort stehen nicht mehr die gleichen Kinder, die vor einem Jahr schüchtern ihren eigenen Schulanfang bestaunt haben.

Entwicklungssprünge in einem Jahr


Ein Jahr macht für uns Erwachsene nicht wirklich einen Unterschied. Ob ich nun 35 oder 36 Jahre alt bin bedeutet zumeist keine grundlegenden Veränderungen in unserem Alltag. Für Schulkinder sieht das ganz anders aus. In 52 Wochen reifen sie so sehr, dass man als Eltern kaum hinterher kommt. Natürlich war das auch vor der Einschulung der Fall, doch ein Jahr im schulischen System formt Kinder noch einmal mehr, als das zuvor in der Kita passiert ist.


Schule ist anders als Kindergarten - das müssen Schulkinder (und auch Eltern) zu Beginn der Schulzeit lernen und verstehen. Es gibt mehr Regeln, engere Verhaltensvorgaben und mehr Anforderungen. Dazu kommt die räumliche Orientierung, denn Schulen sind deutlich weitläufiger als Kindertagesstätten. Wie komme ich vom Klassenzimmer zur Turnhalle? In welchem Raum findet meine AG statt? Wo ist die Mensa? Schulanfänger sind oft überwältigt von den rein organisatorischen Anforderungen, die der Schulalltag an sie stellt.

Dazu zählt auch der Aufbau von neuen Freundschaften. Erstklässler müssen sich zunächst in ihrer neuen Peer-Group orientieren und dann schauen, welchen Platz sie in dieser Gruppe besetzen können. Das kann eine Herausforderung sein, denn mit über 20 Kindern ist das Angebot deutlich größer, als sie das zuvor von ihrer Kita gewöhnt waren. Die sozialen Herausforderungen kosten einige Kinder viel Kraft und es kann eine Weile dauern, bis sie ihren Platz in der ersten Klasse gefunden haben.


Souveräne Zweitklässler


Ganz anders die Zweitklässler. Voller Freude starten sie in den ersten Schultag nach den Sommerferien, begrüßen ihre Klassenkameraden und fallen ihrer Lehrerin in die Arme. Vom Abschiedsschmerz, der uns noch vor einem Jahr so manchen Morgen verdorben hat, ist nun nichts mehr zu spüren. Sie sind angekommen in ihrem neuen Biotop namens Schule und fühlen sich dort wohl. All die Unsicherheiten, die sie im letzten Schuljahr umgeben haben, kann ich als Mutter nun nicht mehr spüren - das gibt mir natürlich auch ein gutes Gefühl. In 12 Monaten vom Schul-Rookie zum Routinier, das macht Kindern so schnell keiner nach!


Bereits am ersten Tag werden Verabredungen für den Nachmittag getroffen. Die Mitbringsel aus den Sommerferien werden ausgetauscht und mit einem Strahlen in Empfang genommen. Der Hortraum ist jetzt ein anderer? Kein Problem, Veränderungen werfen Zweitklässler nicht mehr so leicht aus der Bahn. Sie haben eine grundlegende Sicherheit in der Schule aufgebaut und können durch Veränderungen kaum mehr verunsichert werden. Der langen Umarmung ist zum Abschied ein Winken gewichen und ich freue mich für meine Kinder, die sich offensichtlich in ihrer Schule wohlfühlen. Dass mein Mama-Herz aufgrund dieser rasanten Weiterentwicklung etwas schmerzt, das muss ich ihnen ja nicht verraten...


Darum mein Rat an alle Mamas, die in diesem Jahr ihre Kinder einschulen: Habt Vertrauen in eure Kinder! Sie werden an ihren Herausforderungen wachsen und sie werden sie meistern. Einige schneller und einige langsamer und das ist auch völlig in Ordnung. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und Gras wächst bekanntlich auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Gebt euren Kindern Zeit, um in Ihrer neuen Umgebung anzukommen und sich einzuleben. Ein paar Tränen am Anfang bedeutet nicht, dass die Schule prinzipiell doof ist. Sie bedeuten lediglich, dass euer Kind noch Unterstützung bei der Anpassung an die neue Situation benötigt.


Falls ihr euch Sorgen um euer Schulkind macht, dann schreibt mir gerne eine Nachricht. Ich freue mich darauf, euch in meinem Schulcoaching zur Seite stehen zu können!

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